Lyoness und Lyconet – Alter Wein in neuen Schläuchen?

Die Kritik an Lyoness aus dem hohen Norden lässt nicht nach: Die norwegische Tageszeitung „Bergensavisen“, die kürzlich die Gepflogenheiten an der Spitze des Netzwerks mit Ferraris und Villa auf Mallorca beleuchtete (siehe „Lyoness – Umstritten auch in Norwegen„), widmet sich nun dem System „Lyconet“,  mit dem Lyoness auch in Österreich aktiv ist.

Hier werben sogenannte „Marketer“, bei denen es sich nach Auffassung von Lyoness um selbständige Unternehmer handeln soll, Privatpersonen an, die dann in sogenannte „Customer Clouds“ investieren sollen. Diese „Customer Clouds“ sind in Regionen aufgegliedert, es gibt beispielsweise die Customer Clouds „Südosteuropa 1“ mit den Ländern Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland, „Südosteuropa 2“ mit den Ländern Türkei, Serbien, Montenegro, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien und Mazedonien, sowie die Customer Cloud „Italien“.
Mit Einzahlungen in diese Customer Clouds würde man an dem in diesen Märkten generierten künftigen Einkaufsvolumen profitieren können (was im Fall Italiens auch mit dem Sponsoring von Fußballmannschaften verbunden wäre). Dieses System ähnelt freilich frappant den seinerzeitigen „Länderpaketen“, die in zahlreichen Gerichtsentscheidungen für unzulässig erklärt wurden.

De facto sind die „Marketer“ in vielen Fällen auch keine Unternehmer, sondern Studenten, Angestellte oder Pensionisten, die sich etwas dazuverdienen wollen – und dafür mit fragwürdigen Methoden angehalten werden, ihre Familie und ihren Freundes- und Bekanntenkreis „abzugrasen“: So solle man sich von Freunden, die Lyoness kritisch gegenüberstehen, distanzieren, weil diese einen nur daran hindern würden, erfolgreich zu werden – wie ein Journalist der „Bergensavisen“, der Undercover an derartigen Verkaufsveranstaltungen teilgenommen hat, berichtet.

Wer Geld in eine der Customer Clouds investiert hat, hat mit anwaltlicher Unterstützung gute Chancen, dieses zurückzuerlangen!